Sprossen selber ziehen – kleine Kraftpakete für deine Nährstoffversorgung im Winter

Heute saß ich beim Frühstück mit meiner Freundin und wie immer kam das Thema gesunde Ernährung und Nährstoffversorgung im Winter auf. Immer wieder höre ich den Satz:

"Die richtige Nährstoffversorgung ist heute nicht mehr möglich." Und was soll ich sagen? Ich stimme diesem kollektiven Denken nur bedingt zu. Warum? Weil ich glaube, wenn man im Winter darauf besteht, Erdbeeren aus Spanien und Tomaten aus Italien zu essen, dann stimmt das sicherlich. Doch wenn man regional und saisonal einkauft, vielleicht den Eigenbedarf sogar im Sommer selber anbaut und haltbar macht, viel selber kocht, auf künstliche Zusatzstoffe verzichtet kann man sich sehr wohl auch im Winter mit hochwertigen Nährstoffen versorgen. Und selbstgezogene Sprossen sind sowieso der Nährwertlieferant schlechthin.

Selbstgezogene Sprossen: Kleine Kraftpakete für deine Gesundheit

Sprossen sind wahre Nährstoffwunder. Sie enthalten eine Fülle an Vitaminen, Mineralstoffen und Enzymen, die unseren Körper gerade in der kalten Jahreszeit optimal unterstützen. Wenn du Sprossen selber ziehen möchtest, brauchst du nur ein Glas, keimfähige Samen und ein bisschen Geduld.

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Nährstoffgehalt von Sprossen

Sprossen sind reich an Vitaminen wie C, E, K sowie den B-Vitaminen B1, B2 und B3.

Besonders spannend: Während des Keimprozesses steigt der Vitamingehalt im Vergleich zu den Samen deutlich an. Darüber hinaus liefern sie Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Kalzium, Zink und Kalium.

Für alle, die auf eine ausgewogene Eiweißversorgung achten, sind Sprossen von Hülsenfrüchten wie Linsen oder Kichererbsen eine wertvolle pflanzliche Proteinquelle.

Auch Ballaststoffe kommen nicht zu kurz und unterstützen eine gesunde Verdauung.

Gesundheitsvorteile von Sprossen

Der hohe Vitamin-C-Gehalt stärkt das Immunsystem und hilft, Erkältungskrankheiten vorzubeugen. Antioxidantien in den Sprossen schützen die Zellen vor freien Radikalen, während Enzyme die Nährstoffaufnahme verbessern und die Darmgesundheit fördern.

Sogar der Blutzuckerspiegel kann von bestimmten Sprossen, wie Bockshornklee, positiv beeinflusst werden.

Keimdauer und beliebte Sorten

Einer der größten Vorteile: Sprossen keimen schnell! Innerhalb von 3 bis 7 Tagen sind sie erntereif.

Beliebte Sorten sind Alfalfa, Brokkoli, Mungbohnen, Linsen, Radieschen, Kresse und Bockshornklee.

Sie bringen nicht nur Abwechslung, sondern auch unterschiedliche Geschmacksrichtungen auf den Teller.

Sprossen selber ziehen: So einfach gelingt es dir

Alles, was du dafür brauchst, ist ein Keim Glas aus dem Handel – oder du bastelst dir dein eigenes.

Nimm einfach ein leeres Glas (zum Beispiel ein altes Gurkenglas) und ein kleines Stück Gaze-Stoff.

Ein Gummiring über den Stoff am Glas hält das Ganze sicher fest.

Los geht’s: 

Gib etwa 2 Esslöffel keimfähige Samen in dein frisch ausgespültes Glas. Fülle das Glas zur Hälfte mit kaltem Wasser. Nun den Gaze-Stoff mit einem Gummiring fixieren und die Samen für 4–12 Stunden einweichen lassen. Danach das Wasser abgießen und das Glas schräg hinstellen, damit alles gut abtropfen kann.

Tag 2: 

Schau mal genau hin – je nach Sorte blitzen schon die ersten kleinen Keimlinge hervor! Ab jetzt spülst du deine Sprossen zweimal täglich mit frischem Wasser. Einfach Wasser ins Glas füllen und direkt wieder durch den Gaze-Stoff abgießen. Das Glas danach wieder schräg hinstellen, damit keine Staunässe entsteht.

Tag 3–7: 

Wiederhole das Spülen weiterhin morgens und abends. Deine Sprossen wachsen nun fleißig vor sich hin. Die genaue Keimdauer steht meistens auf der Samenpackung – ein kleiner Blick darauf lohnt sich.

Am letzten Tag: 

Deine Sprossen sind jetzt bereit für den großen Auftritt! Spüle sie noch einmal gründlich in einem Sieb und lasse sie gut abtropfen. Frisch schmecken sie natürlich am besten, im Kühlschrank bleiben sie noch 2–3 Tage knackig.

Tipp: 

Genieße deine Sprossen als Topping auf Salaten, in Bowls oder auf einem frisch gebackenem Brot – ein kleines Stück Natur, das du mit Liebe selbst gezogen hast.

Noch ein Hinweis: 

Vielleicht hast du auch schon vom Keim Turm gehört – das ist eine praktische Alternative mit mehreren Etagen. Ich persönlich verwende ihn nicht mehr, da es bei mir öfter zu Schimmelbildung gekommen ist. Mit dem Keim Glas fahre ich einfach besser, weil die Belüftung und das Abtropfen optimal funktionieren.

Sicherheitshinweise:

Auch wenn der Anbau einfach ist, spielt Hygiene eine wichtige Rolle. Um das Risiko von Bakterienbildung zu minimieren, sollten die Keimgefäße regelmäßig gereinigt werden. Nach der Ernte lagert man die Sprossen am besten im Kühlschrank und verbraucht sie innerhalb weniger Tage.

Fazit

Selbstgezogene Sprossen sind für mich der Beweis, dass eine hochwertige Nährstoffversorgung auch im Winter möglich ist – ganz ohne importierte Lebensmittel. Sie sind nicht nur gesund, sondern auch nachhaltig, einfach anzubauen und unglaublich vielseitig in der Küche einsetzbar. Ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung für deine Gesundheit!

Ich wünsche dir viel Spaß beim züchten deiner eigenen Nährstoffpakete 💛

Bis bald, Deine Michaela

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